PŠdiatrie

Die Behandlung von Kindern (PŠdiatrie) ist ein wesentliches Teilgebiet der Ergotherapie (prozentuale Menge aller Verschreibungen ergotherapeutischer Behandlungen) und entlehnt sich damit grundlegendes Wissen aus der Entwicklungspsychologie (vgl. Affolter, Ayres, Frostig usw.). Entsprechend Ÿberschneidet sich die Ergotherapie in mehreren Bereichen und in zunehmendem Ma§e mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Kinderpsychologie bzw. der kinderpsychologischen Behandlung.

Ergotherapie kann daher (im Rahmen interdisziplinŠrer Zusammenarbeit) bei allen Kindern und Jugendlichen indiziert sein, deren Entwicklung zu selbststŠndigen, handlungsfŠhigen Erwachsenen eingeschrŠnkt bzw. behindert ist, z. B. durch:

Der tatsŠchliche Entwicklungsstand des Kindes/Jugendlichen ist die Grundlage aller Ma§nahmen. Zur Vermeidung von Behandlungsfehlern empfiehlt sich daher in jedem Falle dringend eine vorhergehende umfassende entwicklungs-/neuro-/psychologische AbklŠrung des Kindes unter Einbeziehung des psychosozialen Kontextes. Die anzuwendenden Behandlungsverfahren beruhen auf neurologisch-anatomischen, anatomisch-funktionellen, psychosozialen, entwicklungspsychologisch und lerntheoretisch orientierten GrundsŠtzen und Kenntnissen. In der Anwendung der neurophysiologischen, neuropsychologischen, psychosozialen und motorisch-funktionellen Verfahren stehen immer die basalen sensomotorischen Funktionen im Zentrum. Diese bilden die Grundlage fŸr die weitere, darauf aufbauende kognitive Entwicklung (vgl. Entwicklungspsychologie).

Behandelt wird, je nach Stšrungsbild, Entwicklungsstand und sozialem Umfeld nach den Behandlungskonzepten bzw. -ansŠtzen wie Bobath, Jean Ayres (Sensorische Integrationstherapie), Castillo-Morales (Schluck- und Mundmotorik), Affolter, Marianne Frostig oder Maria Montessori.

Behandlungsziele sind unter anderem:

Die Behandlung kann in Sonderschulen, SonderkindergŠrten, FrŸhfšrderstellen, Kinderkliniken und speziellen Rehabilitationszentren aller Fachrichtungen, Kinderheimen, SozialpŠdiatrischen Zentren oder hauptsŠchlich in Ergotherapie-Praxen stattfinden.

Von eminenter Wichtigkeit ist die Einbeziehung des sozialen Umfeldes des Kindes in eine interdisziplinŠre Zusammenarbeit, also der Erzieher, Lehrer, Kinderpsychologen, .Kinder- und Jugendpsychiater. und anderer Therapeuten, vor allem aber der Eltern.

Eine von der Techniker-Krankenkasse in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage unter 1.000 Eltern schulpflichtiger Kinder zeigte, dass jedes fŸnfte Kind in Ergotherapie und auch jedes fŸnfte in einer Physiotherapie war. [3]